Aus empirischer Sicht bleibt bislang weitgehend unbeantwortet, wie pädagogische Lain an Ganztagsschulen organisational eingebunden sind. Grundsätzlich wird hier jedoch auf eine recht schwach ausgeprägte Einbindung in die einzelschulischen Strukturen verwiesen. Steiner (2013) arbeitet bspw. mit Blick auf professionalisierte Laien eine nicht strukturierte Einbindung, wie auch bestehende Differenzen zwischen einer vorhandenen "Interessenlage auf der einen Seite und den Verwirklichungsmöglichkeiten auf der anderen Seite" (Steiner 2013, S. 79) heraus. Als Assoziierte auf Zeit haben pädagogische Laien oft einen instabilen Status, der als prekäre organisationale Mitgliedschaft bezeichnet werden kann (Idel & Graßhoff, 2023). Im ganztags-schulischen Handlungsfeld scheinen sie oftmals nur "Zaungäste" (Steiner 2013, S. 66) zu sein. Daneben stellen pädagogische Laien im Ganztag selbst auch eine lose Akteurskonstellation dar, die meist lediglich punktuell miteinander in Verbindung steht. An den jeweiligen Einzelschulen wirken sie in übergreifenden Zusammenhängen allenfalls selten mit. Pädagogische Laien an Ganztagsschulen können sehr unterschiedlich in die lokalen und kollegialen Strukturen vor Ort eingebunden sein. Ihre strukturelle Integration in die schulischen Gremien und Organisationseinheiten ist in den wenigsten Fällen festgelegt, sodass die Beteiligung oftmals dem individuellen Engagement überlassen bleibt (Graßhoff et al., 2019). Teilstudie B stellt die Eingebundenheit von pädagogischen Laien in die lokale Schulkultur wie auch den Sozialraum in den Mittelpunkt der Untersuchung. Dabei soll die zentrale Frage beantwortet werden, inwieweit pädagogische Laien mit anderen Akteuren in der Schule und dem umgebenden Sozialraum vernetzt sind bzw. welche Formen der Handlungskoordination sich daraus ergeben. (Projekt/DIPF)
StudienleitungGraßhoff, Gunther ( ORCID: 0000-0003-2235-2974); Rohde, Daniel ( ORCID: 0009-0002-9061-8850)
UntersuchungsdesignFallstudie; Netzwerkanalyse
Querschnitt
Details: Egozentrierte Netzwerkkarteninterviews
Erhebungsmethode(n)Interview: Persönliches Interview
Netzwerkkarteninterview
Transkription: Audiotranskription
Untersuchungsgebiet (geogr.)Deutschland (Niedersachsen); Deutschland (Niedersachsen); Der Fokus der Untersuchung lag auf drei kontrastierenden Gebietskörperschaften in Niedersachsen, zwei ländlich geprägte Landkreise und einer Großstadt.
Untersuchungseinheit Erwachsene
AuswahlverfahrenNicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl: Bewusste Auswahl
Anmerkungen: Die Interviewpartner sind nach bestimmten Kriterien auf Basis der in Teilstudie A erhobenen quantitativen Daten kontrastiv ausgewählt worden: Stadt/Land, Angaben zur Einbindung, Zufriedenheit insgesamt, Beschäftigungsverhältnis, Erfahrungen im Handlungsfeld Ganztagsschule, Organisationsmodell und Geschlecht. Im Fragebogen hatten sie die Möglichkeit, ihre Kontaktdaten für möglicherweise durchzuführende Interviews anzugeben.
Population / StichprobeGanztagsbetreuung; Pädagogische Laien (n=9)
AnmerkungenDie quantitative Laktat-Teilstudie A "Quantitative Bestandsaufnahme des Ganztagspersonals" ist der Teilstudie B vorausgegangen. Aus dem Datensatz der quantitativen Teilstudie A (N=317) haben 64 Personen Interesse bekundet, an einem vertiefenden Interview (Teilstudie B oder C) teilzunehmen.