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Scale: Mehrsprachigkeitsbezogene Überzeugungen

Related constructFachlich-pädagogisches Wissen

Theoretical allocation in original study--

OriginSelf-developed scale

CitationFürstenau, S.; Huxel, K.; Lange, I. (2020). Mehrsprachigkeitsbezogene Überzeugungen - Lehrkräfte [Fragebogenskala: Version 1.0]. In: Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld Interkultureller Schulentwicklung - Fragebogenerhebung (MIKS 2) [Skalenkollektion: Version 1.0]. Datenerhebung 2016-2019. Frankfurt am Main: Forschungsdatenzentrum Bildung am DIPF. http://dx.doi.org/10.7477/420:279:1

Theoretical backgroundIn der Forschung zu Lehrerprofessionalität im Kontext migrationsbedingter und sprachlicher Heterogenität finden Überzeugungen – auch „Beliefs“ und „Einstellungen“ – viel Beachtung, was seit einigen Jahren an einer zunehmenden Anzahl an Publikationen zu diesem Thema deutlich wird (vgl. Wischmeier 2012, Bien 2012, Hachfeld 2012, Pulinx et al. 2015., Maak et al. 2015, Hammer et al. 2016, Fischer 2018, Fischer und Ehmke 2019, Ricart Brede 2019, Lange und Pohlmann-Rother i.E.). Allerdings wird der Begriff Überzeugungen nicht einheitlich verwendet und, wie Fischer und Ehmke (2019: 413f) betonen, unterschiedlich weit ausgelegt. Überzeugungen basieren auf „nicht-wissenschaftlichen Vorstellungen" (Oser & Blömeke 2012, S. 415).

Sie weisen "eine deutlich evaluierende und normative Komponente" auf (Lipowsky et al. 2003, S. 209) und sind häufig emotional aufgeladen, affektiv und wertend (vgl. Reusser & Pauli 2014). Im Gegensatz zu Wissen müssen Überzeugungen zwar nicht dem Kriterium der Widerspruchsfreiheit genügen. Aber die Übergänge zwischen den Dimensionen Wissen und Überzeugungen sind dennoch fließend, und die kategorische Trennung ist nicht immer aufrecht zu erhalten. Oser und Blömeke (2012) schlagen vor, zwischen normativen und deskriptiven Überzeugungen zu unterscheiden. Es sei davon auszugehen, dass "normativ getränkte beliefs, die auf ein moralisches oder funktionales Muss gerichtet sind, tiefer verankert sind als deskriptive beliefs" (ebd., S. 417). Deskriptive Überzeugungen hätten hingegen eine größere Ähnlichkeit mit Wissen. Die Untrennbarkeit von Wissen und Überzeugungen und deren gegenseitige Beeinflussung betonen Hammer et al. (2016) in ihrer Studie über die Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache. Sie erläutern den Überschneidungsbereich von Wissen, implizitem Wissen und Überzeugungen. Sie zeigen ferner, dass es auch ‚für wahr gehaltene Überzeugungen gibt‘, die von den‚ Überzeugungsträger*innen‘ als Wissen wahrgenommen werden. Fischer (2018, Fischer & Ehmke 2019) differenziert theoriebasiert sieben Dimensionen von Überzeugungen, von denen drei in Fragebogenskalen operationalisiert wurden. Fischer und Ehmke begründen die Konzentration auf drei Dimensionen damit, „dass die drei ausgewählten zu den meist beforschten Überzeugungen zählen“ (ebd. 414). Die drei von Fischer und Ehmke & Fischer untersuchten Bereiche sind „Epistemologische Überzeugungen“, „Überzeugungen zum Unterrichten“ und „Überzeugungen zur Lehrerrolle“ (ebd. S. 415).

Im MIKS-Fragebogen zielt die Skala zu Überzeugungen zunächst mit 3 Items auf für wahr gehaltene epistemologische Überzeugungen über die Bedeutung von Mehrsprachigkeit (Beispielitem: Es ist wichtig für die Identitätsbildung der Kinder, dass sie in der Schule auch ihre Familiensprachen sprechen können.). Die letzten vier Items der Skala zielen darüber hinaus auf normative Überzeugungen, die die Mehrsprachigkeit in der Schule und im Unterricht betreffen. Die bewertende Komponente wird über die Formulierung ‚sollte‘ ausgedrückt. (Beispielitem: Mehrsprachigkeit sollte in allen Fächern berücksichtigt werden).

In der Zusammenschau der Ergebnisse verschiedener Studien zu Überzeugungen lässt sich konstatieren, dass die untersuchten Lehramtsstudierenden und Lehrkräfte migrationsbedingter Mehrsprachigkeit nicht ablehnend gegenüberstehen. Aber ihre eigenen Fähigkeiten, Mehrsprachigkeit konstruktiv in Lehr- und Lernprozesse einzubinden, schätzen sie gering ein (Wischmeier 2012, Bien 2012, Hachfeld 2012, Hammer et al. 2016), das heißt, die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug
auf Mehrsprachigkeit sind niedrig.

Target groupLehrkräfte Primarstufe

Time Period of Data Collection2016 - 2019

Release date27.11.2020

Number of items7

Theoretical backgroundIn der Forschung zu Lehrerprofessionalität im Kontext migrationsbedingter und sprachlicher Heterogenität finden Überzeugungen – auch „Beliefs“ und „Einstellungen“ – viel Beachtung, was seit einigen Jahren an einer zunehmenden Anzahl an Publikationen zu diesem Thema deutlich wird (vgl. Wischmeier 2012, Bien 2012, Hachfeld 2012, Pulinx et al. 2015., Maak et al. 2015, Hammer et al. 2016, Fischer 2018, Fischer und Ehmke 2019, Ricart Brede 2019, Lange und Pohlmann-Rother i.E.). Allerdings wird der Begriff Überzeugungen nicht einheitlich verwendet und, wie Fischer und Ehmke (2019: 413f) betonen, unterschiedlich weit ausgelegt. Überzeugungen basieren auf „nicht-wissenschaftlichen Vorstellungen" (Oser & Blömeke 2012, S. 415).

Sie weisen "eine deutlich evaluierende und normative Komponente" auf (Lipowsky et al. 2003, S. 209) und sind häufig emotional aufgeladen, affektiv und wertend (vgl. Reusser & Pauli 2014). Im Gegensatz zu Wissen müssen Überzeugungen zwar nicht dem Kriterium der Widerspruchsfreiheit genügen. Aber die Übergänge zwischen den Dimensionen Wissen und Überzeugungen sind dennoch fließend, und die kategorische Trennung ist nicht immer aufrecht zu erhalten. Oser und Blömeke (2012) schlagen vor, zwischen normativen und deskriptiven Überzeugungen zu unterscheiden. Es sei davon auszugehen, dass "normativ getränkte beliefs, die auf ein moralisches oder funktionales Muss gerichtet sind, tiefer verankert sind als deskriptive beliefs" (ebd., S. 417). Deskriptive Überzeugungen hätten hingegen eine größere Ähnlichkeit mit Wissen. Die Untrennbarkeit von Wissen und Überzeugungen und deren gegenseitige Beeinflussung betonen Hammer et al. (2016) in ihrer Studie über die Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache. Sie erläutern den Überschneidungsbereich von Wissen, implizitem Wissen und Überzeugungen. Sie zeigen ferner, dass es auch ‚für wahr gehaltene Überzeugungen gibt‘, die von den‚ Überzeugungsträger*innen‘ als Wissen wahrgenommen werden. Fischer (2018, Fischer & Ehmke 2019) differenziert theoriebasiert sieben Dimensionen von Überzeugungen, von denen drei in Fragebogenskalen operationalisiert wurden. Fischer und Ehmke begründen die Konzentration auf drei Dimensionen damit, „dass die drei ausgewählten zu den meist beforschten Überzeugungen zählen“ (ebd. 414). Die drei von Fischer und Ehmke & Fischer untersuchten Bereiche sind „Epistemologische Überzeugungen“, „Überzeugungen zum Unterrichten“ und „Überzeugungen zur Lehrerrolle“ (ebd. S. 415).

Im MIKS-Fragebogen zielt die Skala zu Überzeugungen zunächst mit 3 Items auf für wahr gehaltene epistemologische Überzeugungen über die Bedeutung von Mehrsprachigkeit (Beispielitem: Es ist wichtig für die Identitätsbildung der Kinder, dass sie in der Schule auch ihre Familiensprachen sprechen können.). Die letzten vier Items der Skala zielen darüber hinaus auf normative Überzeugungen, die die Mehrsprachigkeit in der Schule und im Unterricht betreffen. Die bewertende Komponente wird über die Formulierung ‚sollte‘ ausgedrückt. (Beispielitem: Mehrsprachigkeit sollte in allen Fächern berücksichtigt werden).

In der Zusammenschau der Ergebnisse verschiedener Studien zu Überzeugungen lässt sich konstatieren, dass die untersuchten Lehramtsstudierenden und Lehrkräfte migrationsbedingter Mehrsprachigkeit nicht ablehnend gegenüberstehen. Aber ihre eigenen Fähigkeiten, Mehrsprachigkeit konstruktiv in Lehr- und Lernprozesse einzubinden, schätzen sie gering ein (Wischmeier 2012, Bien 2012, Hachfeld 2012, Hammer et al. 2016), das heißt, die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug
auf Mehrsprachigkeit sind niedrig.

Statistical value

Cronbachs AlphaMean valueStandard deviationSample size
0.77----565

IntroductionBitte wählen Sie die passenden Antworten für sich aus.

Items

Item text
Aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit haben es Kinder aus Migrantenfamilien beim Lernen in der Schule schwer.
Von anderen Familiensprachen als Deutsch können Schülerinnen und Schüler im späteren (Berufs-)Leben profitieren.
Es ist wichtig für die Identitätsbildung der Kinder, dass sie in der Schule auch ihre Familiensprachen sprechen können.
Die Mehrsprachigkeit sollte in allen Fächern berücksichtigt werden.
Die Mehrsprachigkeit sollte in der (Nach-) Mittagsbetreuung berücksichtigt werden.
Schulregeln sollten den Gebrauch anderer Familiensprachen als Deutsch begrenzen.
Die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler sollte in unserer Schule sichtbar und hörbar sein.

Response category

ValueMeaning
1trifft überhaupt nicht zu
2trifft eher nicht zu
3trifft teilweise zu
4trifft eher zu
5trifft voll und ganz zu

StudyMIKS 2 - Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld Interkultureller Schulentwicklung

SurveyFragebogenerhebung (Skalenkollektion): MIKS 2



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